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Wie Judo das wurde, was es heute ist

Judo, so wie wir es heute kennen, wurde am Ende des 19. Jahrhunderts von Jigoro Kano in Japan entwickelt. Er verband die schon vorhandenen Sportarten Karate, Jujutsu und eine Art des Samuraikampfes miteinander und erfand so eine neue Sportart, die Kano Judo nannte. "Der sanfte Weg", was Judo übersetzt bedeutet, entwickelte sich im Laufe der folgenden Jahrzehnte zu einer festen Größe in Japan. Die älteste Judoschule wurde 1882 von Kano in der Nähe von Tokio gegründet und trägt noch heute ihren alten Namen: der "Kodokan". Heute gilt diese Schule als Technikhochburg der Judowelt. Besonders traditionelle Judotechniken werden im Kodokan auf ganz besondere Weise gelehrt. 

Nach Jigoro Kanos Tod 1938 und dem folgenden zweiten Weltkrieg, verlor der Judosport an Bedeutung und musste um seine Existenz im besetzten Japan zittern. Mit der Gründung der Internationalen Judo Föderation (IJF) 1951 wurde der noch junge Sport gestützt. Durch die IJF verbreitete sich der Judosport in der ganzen Welt. Besonders in Frankreich und Brasilien wurde der neue japanische Sport begeisternd aufgenommen. Judoschulen wurden gegründet und Nationalmannschaften geformt. 1964, als die olympischen Spiele in Tokio gastierten, wurde Judo zum ersten Mal olympisch und erfuhr durch den Holländer Anton Geesink einen regelrechten Boom in Europa. Geesink siegte im olympischen Finale gegen den hochfavorisierten Japaner und wurde auch im Nachhinein mehrfacher Weltmeister in der offenen Klasse. Ab 1972 ist Judo fester Bestandteil des olympischen Programms. In den letzten Jahrzehnten wurden immer mehr Nationen teil der Judobewegung. Besonders in der ehemaligen UdSSR entwickelte sich ein eigener Judostil. Dieser unterscheidet sich deutlich vom traditionellen japanischen Vorgehensweise Judo zu praktizieren und war besonders in den 1990-iger Jahren sehr erfolgreich. Sportler aus den ehemaligen Ostblockstaaten gewannen reihenweise Platzierungen auf dem Podest bei Weltmeisterschaften und olympischen Spielen.  

Heute ist Judo die am meisten praktizierte Kampfsportart der Welt. In mehr als 150 Länder gibt es einen nationalen Judoverband. Die IJF vertritt somit Judoka in allen Winkeln der Welt.