Zum Hauptinhalt springen Skip to page footer

Der Weg des Judos in Deutschland

Der deutsche Judobund (DJB) wurde 1953 gegründet und organisiert seit der deutschen Einheit achtzehn Landesfachverbände unter sich. Nach dem zweiten Weltkrieg wuchs der DJB zum größten Kampfsportfachverband Deutschlands. Heute vertritt der DJB 200.000 Judoka in Deutschland.

In den letzten zwei Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts feierte der DJB mehrere Erfolge auf internationaler Ebene und etablierte sich im Geschäft der großen Judonationen. Dietmar Lorenz war der erste deutsche Olympiasieger im Judo. 1980 gewann der Sportler aus der DDR nach der Bronzemedaille in der Halbschwergewichtsklasse überraschend die Goldmedaille in der offenen Klasse und wurde zum ersten deutschen Held im Judo. Vier Jahre später trat Frank Wieneke im Westen Deutschlands das Erbe von Lorenz an. In Los Angeles gewann Wieneke im Halbmittelgewicht als Außenseiter die Goldmedaille. Bis Ende 2008 war er deutscher Bundestrainer und führte Ole Bischof zum Olympiasieg 2008 in Beijing in der Gewichtsklasse bis 81 kg. Damit erreichte Frank Wieneke etwas, was bis dahin kein Judoka in der Welt erreicht hat - Olympiasieger als Trainer und Athlet. 

Ende der 1980-iger bis Mitte der 1990-iger Jahre war die Zeit des bisher erfolgreichsten deutschen Judoka. Udo Quellmalz gewann 1996 in Atlanta in der Gewichtsklasse bis 65 kg die Goldmedaille und beendete damit seine unvergleichbare Karriere. Ein Jahr zuvor kürte er sich zum Weltmeister in der Judohochburg Japan. Zwischen 1988 bis 1993 gewann Quellmalz fünf internationale Medaille bei Welt- und Europameisterschaften und bei den olympischen Spielen 1992 in Barcelona. 

Bei den olympischen Spielen 2004 und 2008 gewannen deutsche Athleten ebenfalls Goldmedaillen. Yvonne Bönisch gewann in Athen als erste deutsche Judoka eine Goldmedaille und durchbrach die bestehende Männerdomäne im deutschen Judosport. Seitdem liegt das Augenmerk der Nationalmannschaft auf der Damenmannschaft, die 2008 bei den Spielen in Beijing sieben der zwölf deutschen Judoka stellte. Trotzdem war 2008 Ole Bischof der Held des deutschen Judosportes. In der Halle der University of Science and Technoligy gewann der gebürtige Reutlinger seinen Finalkampf gegen den Koreaner Ban Kim Moon mit einer Fußtechnik. Mit dem Sieg baute sich Bischof ein eigenes Denkmal. Sein Heimatverein beispielsweise widmete ihm eine eigene Judohalle. Auch wenn Bischof bei der Fernsehsendung "Schlag den Raab" eine nicht so gute Figur machte, stellte er 2008 das non plus ultra im deutschen Judosport dar. Dies bewies er auch bei seinem Besuch in Münster-Hiltrup im Dezember an dem auch einige Judoka aus unserer Abteilung teilnahmen.